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2010 - Vietnam, ich komme wieder!

Zurück zum Seitenanfang07. März - Da Lat - Phan Rang

Busfahren ist doch toll, oder ? Der Tagesstart ist zumindest recht erfolgreich. Der Zubringer zum Bus ist pünktlich und wir fahren mit Sinh Cafe - dem OpenTour-Bus. Damit kann man durch Gesamt-Vietnam fahren. Die halten an allen wichtigen Punkten - auch Fotostopps und Besichtigungen gehören dazu. Wir hätten mit denen z.B. auch die Strecke Hue-Hoi An machen können und die Stops am Wolkenpass und in Danang am Cham-Museum sowie den Marmorbergen wären dabei gewesen. Falls also mal Jemand nach Vietnam möchte, ist dies eine Möglichkeit, rumzukommen. Es gibt wohl sogar so ein Ticket, mit dem man aus-und einsteigen kann, wie man mag - quasi eine Monatskarte.

Jedenfalls machen wir erstmal drei Kreuze, als wir sehen, dass es ein für unsere Verhältnisse ordentlicher Bus ist. Denn wir müssen auf der Fahrt nach Phan Rang wieder über die Berge ... und das Geschüttel ist nicht so optimal in einem kleineren Fahrzeug. Irgendwie merkt man da mehr.

Die Fahrt beginnt auch ziemlich pünktlich gegen 8:30 Uhr und uns stehen nun was um die 3 Stunden Schaukelei bevor. Zunächst handelt es sich ja noch um normale Straße, später wird die Strecke schlechter werden. Zumindest ist ein Teil laut Karte noch im Bau. Aber abwarten - vielleicht ist man ja inzwischen fertig.

Der Bus schiebt sich erstmal durch den morgentlichen Verkehr Da Lats. Anfangs säumen neben den Siedlungen noch Gemüsefelder die Straße. Dann geht es langsam, aber sicher in Serpentinen immer weiter aufwärts. Zeitweise sind die Kurven so eng, dass sogar Spiegel gesetzt sind für die Fahrer, mit denen sie schauen können, ob aus der Gegenrichtung was kommt.

Fahrt von Da Lat nach Phan Rang Fahrt von Da Lat nach Phan Rang Fahrt von Da Lat nach Phan Rang Fahrt von Da Lat nach Phan Rang

Etwa die Hälfte unserer Fahrt ist geschafft, als wir einen ersten Stopp machen. Wir haben den Pass gerade überquert und können ein paar Fotos machen. Die Aussicht ist atemberaubend - in zweierlei Hinsicht. Zum einen ist der Anblick wirklich super, zum anderen sehen wir in Teilen die Straße, die wir noch runter müssen.

Fahrt von Da Lat nach Phan Rang Fahrt von Da Lat nach Phan Rang

Wirklich krass ist aber die Toilette oder das, was man als solche bezeichnet. Es wurde einfach ein Betonblock mit eingelassenem Abflußrohr gegossen, ein paar Planen gespannt und fertig. Ein falscher Schritt in die falsche Richtung hätte fatale Folgen, weil ja nichts zum festhalten da ist. Und Wasser zum Händewaschen oder Spülen gibt es auch nicht. Und dafür wollen die Ladies dann auch noch Geld haben ... Aber ganz ehrlich - wenn einem das Wasser quasi bis zum Hals steht, dann nimmt man auch so ein Etablissement in Anspruch, oder ?

Fahrt von Da Lat nach Phan Rang Fahrt von Da Lat nach Phan Rang Fahrt von Da Lat nach Phan Rang

Nach dieser kurzen Pause geht es noch einmal richtig zur Sache - Kurven, Kurven, Kurven ... Doch bald schon kommen wieder die ersten Siedlungen und Felder in Sicht. Als der Bus gegen 11:30 Uhr in Phan Rang hält, haben wir es überstanden. Wir sind jetzt wieder unten auf Meeresniveau.

Der Stop ist - nach OpenTour-Philosophie - an einem sehenswerten Punkt. Wir halten bei Po Klaung Garai, drei Ziegeltürmen aus der Cham-Zeit. Ansonsten gibts hier nichts zu sehen und auch der Beifahrer des Busses fragt besorgt nach, ob wir hier wirklich raus wollen. Naja, so sicher bin ich da nicht, aber es steht zumindest auf dem Programm.

Fahrt von Da Lat nach Phan Rang Fahrt von Da Lat nach Phan Rang Fahrt von Da Lat nach Phan Rang

In einem Western würde die Szene wohl so aus sehen: eine verlassene Siedlung, keine Seele weit und breit und der Staub weht über die Straße. So komme ich mir einen Moment vor. Doch schon nähert sich die Rettung in Gestalt eines Taxis. Die Stadt selbst ist schnell erreicht und wir ziehen im Hotel ein.

Der junge Mann an der Rezeption spricht gerade genug Englisch, um ihm die wichtigsten Informationen entlocken zu können. Dann beziehen wir die Zimmer - und stehen im Museum. Echt Leute, es ist, als würden wir im Bao Dai-Museum wohnen. Die Einrichtung hat den Charme der 30er Jahre und die erste spontane Reaktion meiner Mutter ist 'Hier siehts ja auch wie im Russenknast'. Doch es ist sauber in den Zimmern und vor übermorgen kommen wir hier eh nicht weg.

Phan Rang - Hotel Phan Rang - Hotel

Walter und ich toben anschließend gleich wieder los. Im Reiseführer ist ein Tourismusbüro verzeichnet, wo wir uns wegen Bustickets und Touren erkundigen wollen. Wir haben dabei die ehrenvolle Aufgabe, uns von Nummer 324 bis zu Nummer 626 durchzuarbeiten. Gottseidank sind die vietnamesischen Häuser alle sehr schmal.

Auf diese Art und Weise erreichen wir aber das eigentliche Zentrum der Stadt mit der Markthalle. Unterwegs werden wir immer wieder von Einheimischen begafft - hierher scheinen nicht allzuviele Touristen zu kommen.

Das Büro ist natürlich zu, ob jetzt nur über Mittag oder weil Sonntag ist - eine Information ist nicht zu finden. Also heißt es: kehrt marsch und zurück. Unterwegs fängt der Hunger an zu nagen (es gab ja kein Frühstück) und so fallen wir in eine der Straßenkneipen ein. Eingestellt auf eine Konversation mit Händen und Füßen fällt uns die Kinnlade runter, als die Bedienung uns in einem nahezu fehlerfreien Englisch anspricht und runterrasselt was es zu Essen gibt. das hatten wir hier nicht erwartet. Und so genießen wir denn letztendlich ein Menü mit gegrilltem Huhn.

Phan Rang - Essen Phan Rang - Essen

Den Nachmittag wollen wir am Strand verbringen und eventuell ein bischen baden gehen. Mit dem Taxi lassen wir uns die doch recht ansehnliche Anzahl an Kilometern dahin bringen, wo man laut Reiseführer doch noch einen halbwegs schicken Strand vorfinden soll. Die in Stadtnähe gelegenen Strände wären am Wochenende sehr überlaufen und man sollte sie deshalb meiden.

Es herrscht noch großes Gedränge und jede Menge Leute sitzen im Sand rund um ihre kleinen Plastiktische. Anbieter von frischen Muscheln, Fisch usw. sind ebenfalls da. Das Zeugs wird frisch hier zubereitet, wenn man sich was rausgesucht hat. Im Hintergrund sind die Leute beim Baden zu sehen. Sieht ein bisschen nach Strandidylle aus.

Umso größer ist die Enttäuschung, als wir näher kommen. Der Strand an sich ist ja von der Anlage her sehr schön - wie eine große Bucht mit den ansteigenden Bergen rundherum. Nur - er ist total vermüllt. Im Wasser selbst muss man auch erst einmal durch wenigstens 5m treibenden Müll, ehe man sich in freierem Wasser bewegen kann - nehmen wir zu mindes an, denn bei dem Anblick verzichten wir freiwillig.

Phan Rang - Strand Phan Rang - Strand Phan Rang - Strand Phan Rang - Strand Phan Rang - Strand Phan Rang - Strand

Die Vietnamesen selber scheint das nicht weiter zu stören. Sie planschen unbekümmert in der Dreckbrühe. Auch scheint Schwimmen hier nicht sonderlich verbreitet zu sein, man sieht die Leute vorwiegend in Ufernähe. Aber mal ehrlich, wer möchte mit kompletter Montur schon schwimmen gehen ? Denn genau dies tun die Leute hier. Sie gehen komplett mit den Sachen ins Wasser. Und sollten sie doch eine paar der oberen Schichten der Bekleidung abgelegt haben (also Jacken oder so), dann werden diese Kleidungsstücke nach dem Badegang über die nassen Klamotten drübergewürscht.

Phan Rang - Strand Phan Rang - Strand

Naja, was soll man dazu noch sagen. Wir beschließen, das Abendessen in einem der Resort-Restaurants einzunehmen, die sich hier entlang des Strandes befinden. Witzigerweise ist unsere Erwartungshaltung hier, dass das Personal Englisch in Grundzügen versteht. Doch weit gefehlt - die Speisekarte ist zwar vietnamesisch-englisch, doch schon bei den Getränken machen wir mal wieder ein Lotteriespiel. Gut, mit Bier kann man nicht viel falsch machen, aber wir wollen ja auch mal was Anderes testen.

Ansonsten mag ich gern eine Spezialität der Gegend hier probieren - Gecko. Aber der ist leider aus ... So gibts halt nur Suppe zum Abend - aber dafür in einer Gigantoschüssel. Der Rest der Mannschaft hat zur Suppe noch ein 'richtiges' Essen bestellt und jappst ganz schön.

Nach diesem reichhaltigen Mahl können wir nun also getrost ins Suppenkoma fallen und dem morgigen Tag entgegenschlummern. Schauen wir mal, was uns da so erwartet - Walter hatte heute Nachmittag noch mal eine längere schriftliche Konversation mit der einen jungen Dame an der Rezeption. Mit dem Sprechen klappt es nämlich bei ihr nicht so - schreiben kann sie in englisch dafür um so besser. Also kommuniziert man schriftlich ...

Zurück zum Seitenanfang08. März - Phan Rang

Heute wird Geld ausgegeben bis zum Gehtnichtmehr. Es ist Taxitag angesagt. Anders kommen wir nämlich hier nicht von A nach B. Unser erstes Ziel am heutigen Tag soll ein Weingut sein. Ja, wer hätte auf Anhieb gewusst, dass auch hier in Phan Rang Weinbau betrieben wird ? Der Anblick von Weinstöcken inmitten der Reisfelder ist zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftig.

Weingut in Phan Rang Weingut in Phan Rang

Und den Hobbywinzer unter uns treibt es einfach zu seinesgleichen. Wir hatten ja schon in Da Lat versucht, ein Weingut zu besuchen und waren gescheitert. Da hatte es sich um eine staatlichen Einrichtung gehandelt und es war nicht reinzukommen gewesen. Hier stehen wir vor dem gleichen Problem - die von uns avisierte Company ist ebenfalls staatlich. Gottseidank weiß die Rezeptionistin Rat und so fahren wir nun einen kleinen privaten Winzer an.

Am Weingut Bao Moi angekommen, offeriert man uns zunächst ein Glas Wein. Wir dürfen einen Cabernet-Sauvignon kosten, einen Rotwein mit einer - für asiatische Weine typischen - besonders ausgebildeten Fruchtnote. Aber er ist nicht schlecht und währenddessen versuchen wir, zu erklären, weshalb wir hier sind. Zunächst einmal wird im Weingut der Mitarbeiter gesucht, der die meisten Brocken Englisch spricht. Dann zeigen wir ihm die Websites der Winzergenossenschaft in Meißen und machen ihm klar, dass wir da unseren Hügel haben und welche Sorten wir so anbauen. Dies scheint so eine Art Eintrittskarte zu sein - wir bekommen eine kurze Führung durch die Keller.

Weingut in Phan Rang Weingut in Phan Rang

Stolz bekommen wir zunächst die Presse präsentiert - für die hier zu verarbeitende Menge ist sie sicher ausreichend. Dann geht es in den Keller - und wir stehen staunend vor Keramikpötten. Jeder faßt etwa 200 Liter Wein und einige stehen hier schon seit 2 Jahren zum Reifen. Wein in Keramiktöpfen - wie bei den alten Griechen...

Weingut in Phan Rang Weingut in Phan Rang

Im Anschluss geht es auf die Rebfläche hinterm Haus. Erstaunlich ist der total verschiedene Vegetationsstand der Reben. Ein Teil ist bereits abgeerntet und hat alle Blätter abgeworfen und sieht damit wie tot aus. Ein anderer Teil ist schon wieder im Austrieb, während noch andere Reben darauf warten, dass die Trauben die letzte Reife in der Sonne erhalten. Dies alles nebeneinander zu sehen, ist schon sehr interessant.

Die Reben sind von der Anlage her so gezogen, dass der Stamm bis auf (vietnamesische) Manneshöhe reicht und die Ruten sich dann wie zu einem geflochtenen Dach verzweigen. Alles scheint wild durcheinander zu wachsen. Von Rebschnitt scheint man auch noch nie was gehört zu haben - diese Frage können wir nur leider aus Mangel an Sprachkenntnissen nicht loswerden. Jedenfalls müssen wir Europäer schon ganz schön aufpassen, dass wir nicht im Drahtgestell hängenbleiben. Der Boden ist wie beim Reisanbau für die Bewässerung präpariert. Überall gehen Kanäle und Gräben entlang.

Weingut in Phan Rang Weingut in Phan Rang

Inzwischen ist auch der Chef des Hauses aufgetaucht - scheinbar hat man ihn extra geholt - und wir machen noch schnell ein paar Fotos für den Artikel, der aus diesem Besuch entstehen wird. Ein Austausch der Adressen erfolgt und mit einem letzten Blick auf die für den Versand bestimmten lecker aussehenden Tafeltrauben verlassen wir das Weingut wieder. Denn draussen wartet ja unser Taxi.

Weingut in Phan Rang Weingut in Phan Rang Weingut in Phan Rang Weingut in Phan Rang Weingut in Phan Rang

Erneut geht es auf die Straße hinaus - Kilometer um Kilometer fahren wir. Und dazu läuft scheinbar unaufhaltsam das Taxameter. Unerbittlich werden es mehr und mehr Vietnamesische Dong ... in 12.500er-Schritten wird hier pro Kilometer gezählt.

Das Ziel heißt nun - Saline. Im Reiseführer steht zwar davon gar Nichts, aber offenbar hatte die junge, englischschreibende Rezeptionistin das erzählt. Und da es sowieso auf dem Weg zu der als drittes geplanten Bucht liegt, wollen wir es noch mitnehmen.

Dass wir uns unserem Ziel nähern, ist unübersehbar. Links und rechts der Strasse ist die Vegetation karger geworden. Bald schon beherrschen die typischen Salzgärten das Bild. Das Salz wird hier aus dem Meerwasser mittels Verdunstung gewonnen. Wir unternehmen den Versuch, eine kurze Stipvisite in einem der größeren Werke zu machen. Dies ist staatlich ... also Fehlanzeige. Als ordentliche Touristen haben wir aber bereits ein paar Fotos gemacht. Dies muss denn nun genügen.

Salzgewinnung bei Phan Rang Salzgewinnung bei Phan Rang Salzgewinnung bei Phan Rang Salzgewinnung bei Phan Rang Salzgewinnung bei Phan Rang Salzgewinnung bei Phan Rang

Nach Informationen aus dem Internet wird von Nha Trang aus südwärts auf über 300ha hochwertiges Meersalz produziert. Dieses Gebiet gehört also auch mit dazu. Vorbei an scheinbar bis zum Horizont reichenden Salzgärten fahren wir in unserem Taxi aber schon dem dritten Ziel entgegen - der Vinh Hy Bucht. Das Taxameter freut sich...

Straße zur Vinh Hy Bucht Straße zur Vinh Hy Bucht

Der Reiseführer preist diese Bucht als besonders gute Möglichkeit fürs Schwimmen. Fahrten mit dem Glasbodenboot sind möglich, auch Schnorcheln ist angesagt. Frohen Mutes verlassen wir also am Ziel das Fahrzeug - und drohen erneut an der Sprachbarriere zu scheitern. Zum Glück taucht eine Gruppe Asiaten auf, deren Reiseleiterin gut Englisch spricht. Sie arrangiert für uns die Bootstour und dann sind wir wieder auf uns gestellt und um 1,2 Mio. VND ärmer. Keine Angst, der Umrechnungskurs ist 25.000 VND zu 1 EUR ...

Vinh Hy Bucht Vinh Hy Bucht

Wir entern also den Pott und werden in die nächste Bucht geschippert. Dann heißt es umziehen und ab ins Wasser. Bäh, ist supersalzig die Brühe, was eigentlich logisch ist - man würde hier sonst kein Salz gewinnen. Aber von der Temperatur her ist es recht angenehm. Im nächsten Schritt bewaffne ich mich dann mit Taucherbrille und Schnorchel und bestaune die Unterwasserwelt. Blöd ist, das ich keine Unterwasserausrüstung für die Kamera habe und somit die Fotos über dem Glasboden des Bootes machen muss.

Vinh Hy Bucht Vinh Hy Bucht Schnorcheln in der Vinh Hy Bucht Schnorcheln in der Vinh Hy Bucht Schnorcheln in der Vinh Hy Bucht Schnorcheln in der Vinh Hy Bucht

Und leider ist hier auch schon eine Menge der Unterwasserwelt kaputt gegangen durch die Umweltverschmutzung. Wir bekommen dies auch zu spüren - nach einem ersten Durchgang wollen wir eigentlich noch einmal ins Wasser. Da kommt aber vom Meer eine riesige Abfallmenge angeschwommen, so dass wir drauf verzichten und uns zurückfahren lassen. Dies passiert natürlich nicht auf dem direkten Wege. Wir werden zunächst an einem Ponton ausgeladen, wo wir so einige Dinge bestaunen sollen.

Vinh Hy Bucht Vinh Hy Bucht

Zu sehen gibt es hier in der Hauptsache Meeresgetier mit Schale. Muscheln und Seeschnecken jeder Coleur sind anzutreffen. Man bietet uns eine der großen Muscheln zum Kosten an - für 100.000 VND (also 4 EUR) sind wir dabei. Walter und ich wagen den Versuch. Zunächst suchen wir eine der Muscheln aus. Diese wird geöffnet und in ihre Hälften zerlegt. Dann entfernt die junge Frau alle Teile, die nicht genießbar sind und letztendlich landen beide Hälften im Holzkohlefeuer. Als Alles soweit gar ist, genießen wir Beiden die mitunter doch recht gummiartigen Teile der Muschel. Vor allem steht der wirklich geringe Anteil an verwertbartem, sprich essbarem Fleisch in krassem Gegensatz zum Gesamtgewicht der Muschel. Aber wir haben es mal probiert und sind zumindest um eine Erfahrung reicher.

Muschelessen in der Vinh Hy Bucht Muschelessen in der Vinh Hy Bucht Muschelessen in der Vinh Hy Bucht Muschelessen in der Vinh Hy Bucht Muschelessen in der Vinh Hy Bucht Muschelessen in der Vinh Hy Bucht Muschelessen in der Vinh Hy Bucht Muschelessen in der Vinh Hy Bucht

Nach diesem kleinen Snack geht es zurück zum Ufer, wo uns unser Taxi mit dem kleinen Taxameterfreund schon erwartet. Der Weg zurück in die Stadt muss denn auch nur für den Zähler eine Freude sein. Als wir am Hotel ankommen, stehen stolze 1.261.000 VND auf dem Display ...

Das heißt für uns: beim Abendessen wird gespart. Nein, im Ernst: die Alternativen sind hier nicht so prickelnd, was das Essen angeht. Hotel oder Suppenküche heißt es.

Wir entscheiden uns für die Suppenküche. Die passende Ecke ist schnell gefunden und wir falten uns auf vietnamesisches Suppenküchenhockerniveau zusammen. Die Bestellung ist ja relativ simpel - vier Finger in die Höhe halten und es geht los. Ich muss sagen, es ist lecker, auch wenn ich mich wahrscheinlich nie an die Variante der groben Fleischstücken in der Schüssel gewöhnen werde - die mit den Stäbchen zu fischen, ist wirklich schwierig. Man könnte ja wie die Einheimischen den Löffel zu Hilfe nehmen - aber Fleisch schneiden ist damit ja auch nicht unbedingt so toll.

Suppenküche Suppenküche Suppenküche Suppenküche Suppenküche Suppenküche

Wie auch immer - wir sind satt und zufrieden und haben die nötige Bettschwere nach dem Tag. Morgen ist wieder Busfahren angesagt. Diesmal gehts wieder nach Saigon ... für die rund 400km sind 7-8 Stunden angesetzt. Und es wird wieder eine Überraschungsfahrt. Wir wissen nämlich die Busgesellschaft noch nicht.

Zurück zum Seitenanfang09. März - Phan Rang - Saigon

Heute Morgen verlassen wir das staatliche Museum - pardon, das staatliche Hotel mit der Museumsausstattung ... das Taxi ist pünktlich und wir sind neugierig auf den Bus. Dieser entpuppt sich als großes Modell der Marke Einheimischentransport - man hält also an jedem Reisfeld. Und davon gibt es eine Menge in Vietnam, kann ich sagen ...

Ach ja, an der Abfahrtstelle 'erwische' ich noch eine Eisverkäuferin bei ihrer morgentlichen Runde. Wer keinen Kühlschrank hat, wird von ihr beliefert. Mit einer einfachen Säge zerschneidet sie das Eis in die gewünschte Größe und trägt es ins Haus.

Bus nach Saigon Bus nach Saigon Eisverkäuferin Eisverkäuferin

Aber wir wollen nicht über die Fahrgelegenheit meckern. Immerhin haben wir ordentliche Plätze und müssen die nächsten Stunden nicht in Presspassung zubringen. Am Bus verkauft eine Frau Weintrauben - da wir diese gestern mal gekostet hatten, nehmen wir welche mit auf Tour. Was wir erst beim Essen bemerken - die bitzeln die Trauben in kleine Stücken und popeln diese Stücken dann wieder mit einem Schnippsgummi zusammen...

Weintrauben Weintrauben

Als es gegen 7:30 Uhr losgeht, richten wir uns häuslich ein. Die nächsten Stunden besteht unsere Beschäftigung ja schließlich im Rumsitzen. Wenn wir nicht gerade damit beschäftigt sind, irgendeinen Anhalter einzusammeln, geht es doch recht zügig vorwärts. Draußen zieht die Landschaft vorbei.

Zunächst durchfahren wir noch die wüstenähnliche Gegend südlich von Phan Rang. Innerhalb und unmittelbar um die Ortschaften sind zum Teil noch Wein-oder Reisfelder zu sehen. Weiter draußen dominieren Kakteen - das Ganze hat ein steppenähnliches Aussehen. Hier draußen leben nur noch wenige Leute und hin und wieder ist mal eine Schafherde zu sehen.

Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon

Nach einem kurzen Stop an einer der üblichen kombinierten Tank-und Raststellen geht es weiter. Nach kurzer Fahrt entdecken wir draußen ganze Felder mit kaktusähnlichen Gewächsen. Ein bischen der Aloe ähnlich von der Blattform her, wenn man so sagen kann. Aber Aloe sieht anders aus. Gezogen werden die Pflanzen an Betonsäulen ... dann kommt die Erkenntnis: es handelt sich um Drachenfrüchte. Die werden hier in Massen angebaut. Erstaunlich ist auch hier der unterschiedliche Vegetationsstand. Während die einen Pflanzen einfach nur grün aussehen, tragen andere Blüten und wieder andere grüne oder die ausgereiften roten Früchte, die wir kennen.

Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon

Ansonsten gibt es nicht wirklich viel Neues zu entdecken. Auf einigen Feldern ist die Reisernte voll im Gange. Immer wieder huschen auch Flächen mit zum Trocknen ausgebreitetem Maniok vorüber. Eine der abenteuerlichen Ziegelfabriken ist auch zu sehen. Und immer wieder Uralthäuser, die aussehen, als ob sie bald zusammenbrechen und Neubauten im vietnamesischen Einheitsstil. Diese Extreme sind sogar gar nicht so selten nebeneinander zu sehen.

Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon

Unseren zweiten Stopp erleben wir dann schon bei wieder zunehmend grüner Vegetation. Es sind zeitweise sogar richtige Wälder zu sehen - natürlich nicht wie bei uns, aber immerhin. Diese Pause nutzen wir, um uns mit etwas Obst einzudecken. Wir waren noch mal auf eine Runde Mangos scharf - die waren in letzter Zeit so lecker gewesen. Und tatsächlich erstehen wir 3 Mango mit zusammen fast 3kg für lächerliche 75.000 VND (rund 3 EUR). Und lecker sind die - voll ausgereift und wahnsinnig saftig. Hmm ...

Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon

Als es weiter geht, sind wir schon so um die 6 Stunden unterwegs. Nun nähern wir uns langsam Saigon. Der Verkehr nimmt spürbar zu und auch die Anzahl der Hütten und Geschäfte links und rechts der Straße nimmt zu. Ich finde es immer wieder recht putzig, was in den doch recht schmalen Buden so Alles angeboten wird.

Doch noch sieht die Umgebung recht Slum-mäßig aus. Und tatsächlich brauchen wir fast 2 Stunden, um uns durch dieses Gewusel bis endgültig rein in die Stadt zum Busbahnhof durchzuquälen.

Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon Unterwegs nach Saigon

Dann hat uns Saigon wieder. Durch das für unser Empfinden wahnsinnige Chaos mit abertausenden Motorrädern bringt uns das Taxi zum Hotel. Den Rest des Nachmittages nutzen wir und drehen noch eine kurze Runde. Mutig stürzen wir uns in den Verkehr. Es ist wirklich erstaunlich, dass man trotz all der Fahrzeuge um einen rum immer wieder verletzungsfrei über die Kreuzung kommt. Die Devise ist halt - langsames und stetiges Vorwärtsbewegen. NIEMALS stehenbleiben.

Der kurze Spaziergang durch die Stadt führt uns unter anderem auch zum Postamt. Dieser Bau aus Franzosenzeiten ist mit seiner gigantisch großen Schalterhalle echt beeindruckend.

Saigon Saigon Saigon Saigon Saigon Saigon Saigon Saigon

Dann schlendern wir wieder heimwärts. Nach dem Abendessen heißt es jetzt schon wieder mal das Gepäck zusammenstellen. Morgen geht es früh - aber erst nach dem Frühstück - zum Flughafen. Wir fliegen zu Insel Phu Quoc.

Zurück zum Seitenanfang10. März - Saigon - Phu Quoc

Ja, wir sind reif, reif, reif - reif für die Insel ... und heute gehts auf die Insel. Doch zunächst erst einmal genießen wir noch einmal den Ausblick aus dem Hotelzimmerfenster. Anschließend gabs 'Höhenfrühstück' - das Hotel hat sein Restaurant im Dachgeschoß untergebracht. Dann ging es durch die Rush Hour zum Nationalen Flugplatz von Saigon.

Hotel Dong Do Hotel Dong Do Hotel Dong Do Hotel Dong Do

Die Turboprop-Maschine der Vietnam Airlines mit einer Menge europäisch aussehender Passagiere startete pünktlich. Der Flug dauerte nur etwa 50 Minuten, dann hatten wir die Insel Phu Quoc erreicht. Der Flughafen ist niedlich provinzionell.

Flug Flug

Hier werden wir schon erwartet und gemeinsam mit weiteren 6 deutschen Urlaubern ins Thang Loi-Resort gebracht. Dieses liegt etwas außerhalb und zunächst geht es über Piste und Straße im Bau. Das erinnert mich sehr an die kambodschanischen Pisten von 2008 ...

Fahrt zum Resort Fahrt zum Resort Fahrt zum Resort Fahrt zum Resort

Das Resort selber liegt direkt am Meer. Bungalows sind zwanglos unter Palmen verstreut. Wir werden von der Frau des deutschen Inhabers begrüßt und kurz eingewiesen. Uns war im Vorfeld bekannt, dass er aus Augsburg stammt und beide einen Teil des Jahres hier verbringen. Das Hallo ist aber groß, als sich herausstellt, dass beide zwar aus Augsburg stammen, aber in Dresden in der Neustadt leben. Da Grit in Augsburg lebt und der Rest von uns Dresdner sind, mangelt es also nicht an Gesprächsthemen.

Thang Loi Resort Thang Loi Resort Thang Loi Resort Thang Loi Resort

Es handelt sich hier um nicht allzuviele Bungalows, die alle recht einfach gehalten sind. Strom gibt es nur abends von ca. 18:00 Uhr bis 22:00 Uhr. Aber das macht ja nichts. Die Zeit sollte reichen, die notwendigen Aufladungen zu machen. Internet ist auch nur verfügbar in diesem Zeitraum. Für die Berichterstattung sollte es reichen - viel gibts ja nicht zu erzählen, wenn man nur 'chillt', wie meine Herren Neffen zu sagen geruhn.

Den Nachmittag nutzen wir auch nur für einen Strandspaziergang und zum Baden im badewannenwarmen Wasser - mehr kann man hier eh nicht tun.

Thang Loi Resort Thang Loi Resort Thang Loi Resort Thang Loi Resort Thang Loi Resort Thang Loi Resort

Als wir am Strand unterwegs sind, begegnen wir doch tatsächlich 'wilden' Tieren ... gut getarnt harren sie im Sand auf ihre Chance.

Strand Strand

Nachdem wir nun genug Salzwasser geschluckt haben, machen wir uns auf den Heimweg. Die Sonne ist auch schon am Untergehen. Erst sichten wir die Ausbeute des heutigen Nachmittags, was das Muschelsammeln angeht. Dann sitzen wir im hauseigenen Restaurant und machen Abendbrot.

Strand Thang Loi Resort Thang Loi Resort Thang Loi Resort

Viel wird nun nicht mehr werden ... und morgen stehen lediglich ein paar Pfefferplantagen auf dem Programm. Das wird ein kleiner Spaziergang um die Ecke. Den Rest des Tages werden wir dann relaxen und alle Viere gerade sein lassen.

Zurück zum Seitenanfang11. März - Phu Quoc

Die Nacht hat es uns das erste Mal mit einem Regenschauer erwischt. Das bedeutet ja hier, dass einer den Wasserhahn aufdreht und es wie aus Eimern schüttet. Es klang fast, als würde die Hütte weggespült... aber alles stand heute morgen noch. Der ganze Zirkus dauerte nur etwa eine halbe Stunde würde ich sagen - muss gestehen, dass ich während der zweiten Regenwelle eingeschlafen bin ...

Und was schreibt man nun eigentlich über einen Tag, an dem man so unproduktiv wie nur möglich sein wird ?

Richtig. Man beginnt mit dem Frühstück. Diese erste wichtige Mahlzeit des Tages ist für mich heute sehr gesund. Es gibt eine Obstplatte und Joghurt dazu. Dieser schmeckt überraschend lecker und ist aus richtiger Milch gemacht. Ich hatte eher mit einem Sojaprodukt gerechnet ... Dazu gibts Kaffee in einer Menge, die auch die süße Sahne verträgt. Wir sind also runherum zufrieden.

Frühstück Frühstück

Nach dem Frühstück brechen wir auf, um die 'Wildnis' im Hinterland zu erkunden. Wir wollen den Weg vorlaufen bis zur großen Straße. Zu Entdecken gibt es in der Tat Einiges.

Wir verlassen das Resort und folgen der Piste, die zur Straße führt. Die rote Erde erinnert mich sehr an Kambodscha 2008. Gleich hinter dem Resort stehen Cashew-Bäume - es sieht aus wie Reste einer Plantage.

Resort Resort Cashew-Baum Cashew-Baum

Dazwischen stehen noch ein paar Palmen, die sich unter der Last der Kokosnüsse biegen. Vorsicht ist angesagt, falls mal so ein gutes Stück herabgefallen kommt.

Kokosnüsse Kokosnüsse

Wir verlassen das Resort und kommen nun in etwas mehr verwilderte Ecken. Es geht vorbei an Bäumen mit gewaltigen Jackfrüchten. Dann kommen Mangobäume in Sicht - scheinbar gab es auch hier mal eine Plantage. Diese könnte in der Zeit der Amerikaner angelegt worden sein oder sogar noch von den Franzosen - die Bäume hatten jedenfalls seit der Aufgabe genug Zeit, zu wachsen. Auf den Plantagen, die wir bisher gesehen haben, waren die Bäume jedenfalls nicht so hoch.

Jackfrucht Jackfrucht Jackfrucht Mango Mango Mango

Dann erreichen wir das Ziel unseres Ausfluges - die Pfefferplantage. Von weiten sieht es so aus, als würde hier Hopfen angebaut. Der in der Nähe vor seinem Haus in einer Hängematte relaxende Besitzer erlaubt uns, ein paar Fotos zu machen. Offenbar werden die Früchte im Ganzen geschnitten und dann abgepult. Ist fast so wie beim Wein. Nur, dass der dann nicht zum Trocknen ausgelegt wird. Unser Ziel sind ja keine Rosinen ...

Pfefferplantage Pfefferplantage Pfefferplantage Pfefferplantage Pfefferplantage Pfefferplantage

Dann geht es noch weiter bis zur Straße vor. Wir entdecken schick aussehende Pflanzen und auch uns unbekannte Dinge.

Flora Flora Flora Flora Flora Flora

An der Straße angekommen, beschließen wir, wieder umzudrehen und zum 'chillen' zurückzukehren. Es ist zwar nur etwa 1km bis zum Resort, aber wir sind schon wieder völlig durchgeschwitzt. Der Rückweg ist relativ ereignislos - bis wir wieder zu Schule kommen. Die ist jetzt aus und wir haben ab sofort für einen Teil des Weges Begleitung. Die Kinder ernten am Straßenrand von einem Baum eine Art Kirsche, von der sie uns wie selbstverständlich was anbieten. Dann kommen die Standardfragen: whats your name ....

Straße Straße Straße Schule Kinder Kinder Früchte Früchte

Nachdem wir unsere kleinen Begleiter an ihrem Haus abgegeben haben, ist es nur noch ein kleines Stück Weg. Dabei sehen wir noch einen Baum, den wir auf dem Herweg glatt übersehen haben ... fast völlig kahl mit Früchten dran, die Mangos ähneln. Diese platzen irgendwann auf und dann kommt sowas wie Baumwolle zum Vorschein. Keine Ahnung, was das ist.

??? ??? ???

Und hier gleich noch eine mir unbekannte Frucht - für Hinweise bin ich dankbar.

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Danach sind wir schon wieder im Resort und es geht an die 'anstrengendste' Beschäftigung des Tages - das Relaxen. Wie man sieht, gelingt es mir aber ganz gut. Es ist erstaunlich, dass man wirklich Stunden in einer Hängematte zubringen kann.

Relaxen Relaxen Relaxen Relaxen

Ganz kann ich es doch nicht lassen. Als wir zum Schwimmen gehen, ertappe ich noch ein paar der hier lebenden 'wilden' Tiere.

Libellen Libellen Echse

Damit will ich es auch für heute gut sein lassen. Es ist ja doch eher eine Fotoreportage geworden. Und der Strom wird auch bald abgestellt ... heißt also: bis morgen, Leute. Dann wieder aus Saigon.

Zurück zum Seitenanfang12. März - Phu Quoc - Saigon

Und wieder mal heißt es, die Taschen packen - Standortwechsel. Jedoch haben wir heute ausnahmsweise mal Zeit am Morgen und müssen nicht schon vor dem Aufstehen losstürzen. Sie reicht sogar für ein morgentliches Bad im badewannenwarmen Wasser. Kurz nach 7:00 Uhr ist ja auch noch kein normaler Mensch munter, wenn er Ferien hat ...

Morgentliches Bad Morgentliches Bad

Das Frühstück fällt denn auch recht gemütlich aus - es gibt Obst und Pancakes und Walter versucht sich an einer Pho Bo. Dadurch kommt er schick ins Schwitzen und ist ordentlich durchgewärmt am Ende der Schüssel. Aber da wartet dann noch ein Pott heißer Tee auf ihn ...

Frühstück Frühstück Frühstück Frühstück

Danach heißt es, die Taschen fertig machen, denn der Flieger geht kurz nach 12:00 Uhr. Für die einen bedeutet es, zunächst eimal die Muscheln auszusortieren und festzulegen, was mitgenommen werden soll und was hier bleibt. So schön Alle auch sind - mitnehmen ist nicht. Dafür sind es zu viele.

Muscheln Muscheln Muscheln Muscheln

Dann haben 50 Prozent der Reisegruppe - sprich: die Oldies noch Zeit zum Relaxen. Grit schlägt sich mit Panzertape und ihrer Rucksackschutzhülle rum und ich kann es nicht lassen, das Packen zu unterbrechen, um die beiden niedlichen kleinen Echsen zu fotografieren. Das Posieren klappt ja nun schon ganz gut, muss ich sagen ...

Relaxen Relaxen Echse Echse

Dann heißt es aber wirklich Abschied nehmen und es geht zum Flughafen. Dort haben wir noch mal Spaß. Unsere Maschine hat Verspätung und so haben wir genügend Zeit, noch die Abfertigung der Vorgängermaschine zu beobachten. Das 'Rollfeldlatschen' ist hier wohl normal - hatten wir ja beim Herflug auch. Was wir nicht so mitbekommen haben, ist der Gepäcktransport. Die fahren doch tatsächlich mit Gepäckwagen ans Flugzeug ... Als also unser Maschinchen eintrudelt, können wir ganz genau beobachten, wie unser Gepäck verladen wird. Ist doch beruhigend, zu wissen, dass die eigenen Sachen mitgenommen werden, oder ?

Abschied Airport Airport Airport Airport Airport

Der Flug von Phu Quoc nach Saigon dauert nur etwa 50-55 Minuten. Schon nach wenigen Augenblicken ist die Insel unter einem quasi weggehuscht. Wir haben diesmal aber Glück und starten in Richtung Inselinneres, so dass ich noch ein paar Fotos machen kann.

Lange vor der Landung kommt der Großraum Saigon in Sicht. Die Stadt ist mit Ihren mehr als 8 Millionen Einwohnern ein riesiges Konglomerat. Wir hatten dies ja schon bei unserer Rückkehr mit dem Bus (aus Phan Rang) gemerkt. Aus der Luft gesehen, bietet es einen beeindruckenden Anblick. Wenn man aber im Hinterkopf hat, dass der Großteil der Siedlungen am Rande Slums sind, dann kann es einem schon Angst werden. Ich entdecke aber auch Erschließungsflächen und Neubaugebiete ... hier scheint in ganz Vietnam die Bauwut ausgebrochen zu sein.

Als wir in Saigon landen und dem nationalen Flughafenterminal entgegenrollen, sieht es mal wieder nach einer Busposition aus. Heißt also, wir werden vom Flieger per Bus zum Terminal gebracht. Kurz bevor das Flugzeug also auf seine Parkposition einschwent, denke ich, mein Hamster bohnert... Der Typ mit den Positionswinkern hat ein Fahrrad neben sich stehen. Der wird doch wohl nicht mit dem Fahrrad seine Runde hier drehen ? Doch, er wird. Kurz vor dem Terminal sehe ich dann das Rad stehen ... Willkommen also am Flughafen Saigon International.

Flug Flug Flug Flug Flug Flug Flug Flug

Ein Taxi bringt uns trotz des chaotischen Verkehrs recht schnell in die Stadt zu unserem Hotel. Von hier aus geht es dann gleich noch mal eine Runde hinaus. Vorbei am Rathaus laufen wir in Richtung Wiedervereinigungspalast. Vor dem Rathaus mache ich ein paar Fotos. Als eine Trillerpfeife ertönt, mache ich mir keine Platte weiter - hie hupt und trillert ja ständig irgendjemand. Walter sagt mir dann, dass ich mit dem Pfeiffen gemeint war - ich darf hier offenbar keine Fotos machen. Warum auch immer ...

Saigon Saigon Saigon Saigon

Im Wiedervereinigungspalast gibt es doch noch Einiges zu sehen (vor allem aus vergangenen Zeiten) und wir wollen uns das dortige Museum anschauen. Leider mag man uns nicht mehr haben - die Herrschaften schließen bereits 16:00 Uhr. Naja, suchen wir eben die German Bakery heim ...

Saigon - Deutsche Bäckerei Saigon - Deutsche Bäckerei

Ja, es gibt so richtig Schwarzwälder Torte und Co hier in Saigon. Und Schwarzbrot - wie zu Hause. Wir genehmigen uns also ein bissl Kuchen mit Kaffee und machen dann der Kathedrale Notre Dame unsere Aufwartung. Bisher war diese ja immer geschlossen gewesen, wenn wir vorbeigeschneit kamen - heute haben wir Glück. Es ist offen.

Die Neoromanische Backsteinkirche wurde 1883 geweiht und ist eines der ältesten erhaltenen Bauwerke der französichen Kolonialzeit. Messen finden hier übrigens erst seit 1989 wieder statt ...

Saigon - Kirche Notre Dame Saigon - Kirche Notre Dame Saigon - Kirche Notre Dame

Aufgrund des geschlossenen Wiedervereinigungspalastes ist unsere 'Kultur- und Bildungsstunde' damit für heute schon beendet. Wir überlegen, was wir mit dem angebrochenen Nachmittag noch anfangen können. Eine gute Idee ist es sicher, so langsam mal zu schauen, was wir denn an Mitbringseln mit nach Hause nehmen könnten ... Also stürzen wir uns mutig in den Verkehr.

Saigon Saigon

Unser Ziel ist der 'Saigon Square' - ein kleines Kaufhaus auf dem Gelände des ehemaligen Russenmarktes. Angeblich bekommt man hier Markenartikel (selbstverständlich original gefälscht) zum Spottpreis. Das wollen wir uns mal näher anschauen. Im Inneren sind wir überwältigt von den Klamottenmengen, die da hängen. Zu sehen sind wirklich eine ganze Menge Markensachen. Auch Schuhe und Taschen kann man kaufen. Und Alles wird typisch asiatisch präsentiert ...

Saigon Square Saigon Square Saigon Square Saigon Square

Danach treten wir den Rückzug ins Hotel an. An einer Straßenecke sehe ich zufällig etwas, dass meinen Kollegen gefallen dürfte. Computerteile mal anders verwendt ... ist das nicht Was ?

Saigon Saigon

Für Morgen ist schon wieder zeitiges Aufstehen angesagt. Wir brechen auf zum letzten Teil der Reise. Für 3 Tage gehts ins Mekong-Delta.

Zurück zum Seitenanfang13. März - Saigon - Mekongdelta (Can Tho)

Heute ist wieder so ein Zeitig-aus-den-Federn-Tag ... Wir sind mit bei den ersten Gästen, die zum Frühstück kommen. Bereits 7:30 Uhr holt uns der Minibus ab und wir verlassen Saigon in Richtung Mekongdelta.

Es geht zunächst ewig lang durch ehemaliges Slumgebiet und dann auf den neu gebauten Freeway. Hier kann etwas schneller gefahren werden als die üblichen 80 km/h. Da heute außerdem Samstag ist, hält sich das Verkehrschaos in Grenzen. So haben wir die Stadt doch relativ schnell hinter uns gebracht.

Saigon Saigon

Nach etwa 2 Stunden Fahrt erreichen wir die Stadt My Tho. Bevor wir an Bord unseres kleinen Bootes gehen für die heutige Mekongtour, können wir noch schnell einen Blick in den hiesigen Standort der Cao-Dai-Sekte werfen. Sie ist hier im Mekong-Delta besonders stark vertreten.

Diese Sekte pflegt eine relativ junge Religion und vereint in sich Elemente aus Christentum, Buddhismus, Konfuzionismus, Laoismus. Am Anfang waren auch noch Elemente des Islamismus vertreten, diese werden aber inzwischen abgelehnt. Der Haupttempel der Sekte in Vietnam befindet sich nordwestlich von Saigon in der Stadt Tay Ninh. Das Zeichen der Sekte ist übrigens ein Auge in einem Dreieck. Von Staatsseite her ist die Sekte als drittgrößte Religion des Landes zwar geduldet, es dürfen jedoch keine spiritistischen Sitzungen durchgeführt werden und auch ein neues Oberhaupt zu wählen, ist ihnen verboten. Lediglich die einfache Form der Ausübung - 4 Gebete am Tag (also alle 6 Stunden) ist gestattet.

Das Gebäude ähnelt ein bischen einer Kirche, nur dass im Inneren statt der Christusfigur oder des Kreuzes das Auge des Cao Dai auf die Besucher blickt. Im Zusammenhang mit dieser Sekte werden übrigens als 'hohe Geister' die Namen von Isaac Newton, der Jungfrau von Orleans und Victor Hugos genannt.

Gebäude der Caodai-Sekte Gebäude der Caodai-Sekte Gebäude der Caodai-Sekte

Nach diesem kurzen Stopp geht es zum Anleger und aufs Boot. Zügig nehmen wir Kurs auf die Reste des Floating-Markets (schwimmenden Marktes) von My Tho. Reste deshalb, weil es doch schon recht spät ist. Die schwimmenden Märkte sollte man möglichst zeitig am Morgen besuchen. Dafür ist es heute zu spät. Es reicht aber noch, um uns erklären zu lassen, wie die Geschichte funktioniert.

Bootsanleger Bootsanleger Floating Market Floating Market

An den Booten befinden sich lange Bambusstangen, an deren Spitze das Produkt baumelt, welches im Boot verkauft wird. Wir müssen uns allerdings sagen lassen, dass dies hier so eine Art Großhandel ist. Mal eben so einen einzelnen Kürbis oder eine Melone kaufen, ist nicht. Das Zeug wechselt hier gleich säckeweise den Besitzer.

Floating Market Floating Market

Wir tuckern weiter entlang der Wasserstraße Mekong. Vorbei an Gebäuden, die aussehen, als würden sie gleich in den Fluten versinken und Neubauten, Geschäften an Land und in schwimmender Bauform. Den nächsten Stopp machen wir an einer Süßigkeiten- und Reisfabrik.

Floating Market Floating Market Floating Market Floating Market Floating Market Floating Market

Als erstes werden wir in die Geheimnisse der Reispapierherstellung eingeweiht. Das sind die Dinger, aus denen dann Frühlingsrollen gewickelt werden. Die Teigbasis ist ein feiner Reismehlschlamm von der Konsistenz her.

Für die Herstellung nehme man einen Ofen, der mit Reisspelzen (fallen beim Schälen des Reises an) gefeuert wird. Darauf stelle man einen Topf mit Wasser und spanne darüber eine Art gummiertes Tuch. Wenn die ganze Geschichte dann schick angeheizt ist, wird wie beim Crepe-Backen eine hauchdünne Teigschicht aufgebracht. Deckel drauf, etwa eine halbe Minute warten und dann gaaaaanz vorsichtig abziehen. Der Teigfladen sieht unheimlich zart aus und wird noch kurze zum Antrocknen aufgehangen, während die nächste Schicht schon am dämpfen ist. Zum Schluß werden die Reispapierteile auf einem Bambusgitter zum endgültigen Trocknen plaziert.

Reispapierherstellung Reispapierherstellung Reispapierherstellung Reispapierherstellung Reispapierherstellung Reispapierherstellung

Dann gehts nach nebenan, wo Bonbons aus Kokosnüssen hergestellt werden. Dazu werden die auch uns bekannten Kokosnüsse mit der braunen haarigen Außenhaut verwendet, nicht die hier sonst überall erhältlichen Trinkkokosnüsse.

Zunächst einmal werden die Nüsse aufgeschlagen und das im Inneren befindliche Fruchtfleisch wird herausgehobelt. Dies geht entweder per Hand oder wird mit Hilfe einer kleinen Drechselbankähnlichen Vorrichtung erledigt. Die so entstehenden Kokosstücken werden ausgepreßt. Dieser Saft wird stundenlang eingekocht, bis eine karamellartige Masse entsteht. Je nach Geschmacksrichtung werden jetzt noch Schoko, Ananas oder Erdnüsse zugegeben.

Ist das Ganze zäh genug, wird es über einem Brett mit Rillen ausgekippt. Ein Arbeiter preßt nun die Masse so rein, dass lange Schlangen entstehen, welche wiederum von Anderen in Stücke gehackt werden. Auch das Verpacken ist Handarbeit.

Bonbonherstellung Bonbonherstellung Bonbonherstellung Bonbonherstellung Bonbonherstellung

Die Bildungstour geht weiter mit der Herstellung von Popreis. So, wie wir hier das Popcorn haben, gibt es dies hier mit Reis. Das Herstellungsprinzip ist das Selbe. Für Popcorn wird Mais in heißes Öl gekippt und es poppt lustig vor sich hin (wenn man es abgedeckt hat), bis es fertig ist.

Bei der Popreisherstellung verwendet man einen überdimensionalen Wok, in dem sich heißer Sand befindet. In diesen wird nur minimal Öl getan. Ist diese Mischung heiß genug, wird der Reis hineingekippt. Und es beginnt lustig zu poppen. Allerdings ist der Effekt mehr zu hören als zu sehen - die Reiskörner fliegen einem nicht um die Ohren. Sobald die Mischung fertig ist, hat der Sand seine Schuldigkeit getan und wird herausgesiebt. Fertig ist die Basisversion.

Falls man mag, kann der Popreis auch noch mit einem Überzug veredelt werden. Hierzu kommt der fertige Popreis in eine Karamellmischung wie bei den Bonbons (nur etwas dünner), wird als Block ausgekippt und dann in Stücke gehackt.

Popreisherstellung Popreisherstellung Popreisherstellung Popreisherstellung
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